Meine Familie, mein Schatz und ich lieben dieses Gericht und alles was wir damit verbinden. Millirahmstrudel kommt bei uns schon seit langer Zeit an besonderen Tagen auf die Teller und begeistert uns immer wieder aufs Neue. Ein Dessert mit ganz viel Herz, sagen wir immer so schön. Da es unsere Seelen erwärmt und einfach bei jedem Bissen glücklich macht.
Der Millirahmstrudel ist unser Familienrezept, das unseren Vorlieben entspricht. Wir bevorzugen selbstgemachten Strudelteig und eine luftige Topfen-Rahmfüllung, die beim Backen nur so in die Höhe schießt. So ich weiß, dass wir alle im Alltag wenig Zeit haben – deshalb ist es natürlich auch erlaubt, zu einem gut gekauften Strudelteig zu greifen. Wenn ihr mögt, könnt ihr sogar Blätterteig nehmen (dann braucht ihr zwei Rollen), schmeckt auch richtig gut. Ich hab das Strudelteigkneten von meiner Uromi vererbt bekommen und daher freue ich mich immer wieder, wenn ich mal wieder zum Strudelbacken komme. Dann lass ich es mir nicht nehmen und mach den Teig ganz einfach und schnell selbst.
Mein kleines Geheimnis sind noch ein paar Himbeeren, die sich in der Füllung verstecken. Wir mögen diesen fruchtigen Touch total gerne. Achtet darauf wirklich frische Beeren zu nehmen oder eben Tiefgekühlte, die ihr vorher aber komplett aufgetaut habt (sonst rinnt euch das Wasser der Früchte im Strudel aus).
Was bei der Zubereitung des Strudels noch wichtig (wirklich wichtig) ist – die geeignete Auflaufform. Glaubt mir, ich spreche hier aus Erfahrung, bei so vielen ‚Milchrahmstrudel-Glücksmomente‘ ist mir schon Einiges passiert. Holt am besten eure Auflaufform mit dem höchsten Rand hervor. Da der Strudel beim Backen ordentlich aufgeht, und dann ja noch der Milchrahmguss darüber kommt, kann es euch ’schwupsdiwups‘ passieren, dass euch der Milchguss aus der Form rausläuft. Ich glaub ich muss nicht erwähnen, welch eine Katastrophe dann in eurem heißen Ofen geschieht. Als Zusatztipp – stellt euren Strudel immer mit der Form auf ein Blech mit Backpapier, dann seid ihr safe – auch wenn euch die Form ein bisschen übergeht.
Wir essen diesen Seelenschmeichler am liebsten in der kalten Jahreszeit. Obwohl eigentlich das ganze Jahr über. Auch wenn im Moment der Frühling schon leise an der Tür klopft, kuscheln wir uns immer noch gerne warm ein und vernaschen dieses warme Wohlfühlgericht. Als es diesen Milchrahmstrudel das letzte Mal bei uns gegeben hat, haben mein Liebster und ich dabei den Nachtslalom von Schladming im TV geguckt. Hach, das war ein perfekter Abend. Mein Lieblingsport im Fernsehen und mein Lieblingsstrudel auf dem Tisch – oh und nicht zu vergessen mein Lieblingsmensch an meiner Seite.
Achja, wenn ihr mögt (wir mögen immer) zaubert noch eine schnell eine feine Vanillesauce dazu und lasst es euch so gut gehen, wie ihr nur könnt. Noch lieber (vor allem im Frühling und Sommer) mache ich ein Erdbeersößchen zum Strudel (also ganz einfach frisch pürierte Erdbeeren).
Hier ist das Rezept:
Zutaten: (für 4 Portionen)
Für den Teig:
- 200 g Dinkelmehl
- 1 Prise Salz
- 3 EL Öl (z.B. Rapsöl)
- 100-120 ml lauwarmes Wasser
Für die Füllung:
- 80 g Butter, weich
- 100 g Rohrohrzucker
- 1 Vanilleschote, das Mark ausgekratzt
- 1 Bio Zitrone
- 4 Eier, getrennt
- 500 g Topfen (Quark)
- 250 g Sauerrahm
- 150 g Himbeeren frisch oder aufgetaut
- etwas Butter zum Bestreichen
Für den Milchguss:
- 200 ml Milch
- 2 Eier
- 1 EL Honig
- 1/2 TL Zimt, gemahlen
Für die Vanillesauce:
- 500 ml Milch
- 2 Eidotter
- 2 TL Maizena (oder Vanillepuddingpulver)
- 1/2 Vanilleschote
- 2 EL Rohrohrzucker
Zubereitung:
- Für den Strudelteig das Mehl mit Salz, Öl und Wasser zu einem seidig glatten Teig verkneten (ich mach das einfach mit den Händen). Die exakte Menge an Wasser ist vom Klebergehalt des Mehls abhängig, eventuell etwas mehr Wasser zugeben.
- Den Teig mit bemehlten Händen zu einer Scheibe formen und auf einen leicht geölten Teller. Mit etwas Öl bestreichen und zugedeckt 30 Minuten ruhen lassen.
- Für die Füllung die weiche Butter mit 50 g vom Zucker cremig mixen. Die Eidotter einzeln unterschlagen. Den Topfen und den Sauerrahm zugeben und untermixen. Mit etwas Zitronenabrieb verfeinern. Das Eiklar mit dem restlichen Zucker zu steifen Schnee schlagen und unter die Topfenmasse heben.
- Eine große (hohe!) Auflaufform mit Butter ausstreichen.
- Den Strudelteig vierteln. Und jedes Stück einzeln (nacheinander) auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen – in der Größe der Form. Die ersten zwei Strudelteigblätter überlappend in die Form legen.
- Die Füllung hineingeben und ein paar Himbeeren darauf streuen, mit den restlichen zwei Strudelteigschichten bedecken. Die Ränder sollen schön verschlossen sein.
- Den Strudel in der Form auf ein mit Backpapier belegtes Blech stellen im vorgeheizten Ofen bei 170°C ca. 20 Minuten lang backen.
- Für den Guss die Milch aufkochen. Die Eier mit dem Honig und Zimt vermengen und dann unter die Milch rühren. Den Strudel aus dem Ofen nehmen und mit dem Milchguss übergießen (Achtung!!! die Form darf nicht zu niedrig sein, sonst rinnt euch der Guss aus der Form hinaus).
- Den Strudel jetzt nochmal weitere 30-35 Minuten backen, bis der Strudel schön goldbraun und aufgegangen ist (der Guss sollte vom Strudel komplett aufgesogen sein).
- Für die Vanillesauce die Eidotter mit dem Zucker, der Stärke und 2-3 EL der kalten Milch verrühren.
- Die restliche Milch mit dem ausgekratzten Vanillemark und der Schote aufkochen lassen.
- Eidottermischung unterrühren und bei leichter Hitze unter Rühren dicklich einkochen lassen (ca. 2-3 Minuten).
- Den Strudel mit der Vanillesauce servieren.
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3 Comments
Stefan
Millirahmstrudel war immer schon meine Lieblingsspeise! Super Rezept liebe Lena!
Lena Fuchs
Das freut mich lieber Stefan, da haben wir was gemeinsam 🙂
Angelika
Dein Milirahmstrudl ist einfach nur lecker. Dankeschön fürs
Rezept.