Diese Torte im Half-naked-Look hat mir diese Woche einen Nachmittag versüßt, obwohl ich nicht mal ein Stückchen davon genascht habe. Was? Wie? Warum?
Ich hätte mir ja sooo gerne ein Stück gegönnt, aber das Törtchen war für den Geburtstag des Mannes einer ganz lieben Freundin (und Blog-Leserin) bestimmt. Na da musste es beim Schneebesenabschlecken und Beerchennaschen bleiben. Ich bin ja schon mit etwas übrig gebliebener Creme zufrieden und liebe es für andere Leute zu backen. Es ist jedes Mal ein schönes Gefühl, wenn ein hübsches Törtchen meine Backstube verlässt und ich weiß, dass viele liebe Menschen damit glücklich gemacht werden.
Ich persönlich finde ja den Vorgang vom rohen Kuchenteig bis hin zum Tortenbau und zum Dekorieren ganz toll. Zuerst hat man einen luftigen Teig, der einmal gebacken werden muss. Dann muss der Kuchen immer ganz auskühlen, bevor wir unsere Tortenböden daraus bekommen. Währenddessen zaubere ich immer schon einmal die Creme und bereite alles für die Deko vor.
Hach, dabei höre ich lautstark Musik (ihr wisst ja, momentan läuft bei mir Ed Sheeran in Dauerschleife) tanze mit dem Schneebesen vor mich hin und stelle mir die fertige Torte schon mal in meinem Köpfchen vor. Ich finde es ja immer ganz wichtig, dass man schon zu Beginn ein ungefähres Bild von der Torte vor den Augen hat. Hin und wieder fallen mir auch ganz spontane Dekoideen ein, die ich dann umsetze, aber grundsätzlich hab ich schon ganz gerne einen Masterplan, wie ich die Torte hübsch zaubern werde.
Diesmal hab ich mich für den Half-naked-Look entschieden und finde ihn einfach bezaubernd schön. Es sieht so herrlich unperfekt aus, dass es schon wieder perfekt erscheint. Dieser Tortenlook erfordert nicht viel Aufwand, ist schnell gemacht und sieht doch fantastisch aus. Ein absoluter Tortenliebling von mir!
Sodalaaaa…. die Torte sieht aber nicht nur ganz hübsch aus, sondern schmeckt auch wunderbar. Ich hab mich ein bisschen vom Frühling inspirieren lassen und saftige Karottenböden gebacken. Diese werden dann mit einer Himbeer-Holunderblüten-Marmelade bestrichen und mit einer herrlich frischen Holunderblütencreme aufeinandergestapelt und rundum umhüllt.
Ein bisschen Creme müsst ihr euch nach dem Bestreichen noch für die Deko aufheben (also nicht gleich die Schüssel auslecken). Aber wenn ihr nicht widerstehen möchtet, können wir die Dekorosetten auch einfach weglassen und das Törtchen nur mit vielen frischen Beerchen dekorieren.
Neben meiner Leidenschaft zum Backen und Kochen, bastle ich ja auch hin und wieder ganz gerne. Als Mädchen war Basteln meine größte Leidenschaft und unser Tisch im Spielzimmer war immer voll mit meinen Bastelutensilien. Vor allem zu Ostern wurde immer fleißig geschnippelt und geklebt. Meine größte Leidenschaft ist es nun schon lange nicht mehr, aber für Dekozwecke bastle ich gerne süße Tortenfähnchen oder verspielte Wimpelketten. Ich finde es einfach nett und abends vor dem Fernseher bastelt es sich einfach gut.
Holt euch dieses Tortenglück nach Hause und verzaubert damit viele liebe Menschen!
Hier das Rezept:
Zutaten: (für eine Torte mit vier Böden – ca. 15 cm)
Für den Karottenkuchen:
- 340 g Karotten, gerieben
- 50 g Kokosflocken
- 270 g Dinkelmehl
- 1 TL Weinsteinbackpulver
- eine Prise Salz
- 1 TL Zimt, gemahlen
- 1/4 TL Kardamom, gemahlen
- 1/4 TL Ingwer, gemahlen
- 4 Eier
- 150 g feiner Rohrzucker
- 150 ml Sonnenblumenöl
Zum Bestreichen der Böden:
- 3 EL feine Himbeermarmelade
- 3-4 EL Holunderblütensirup
Für die Holundercreme:
- 500 g Mascarino (oder Mascarpone)
- etwa 150-180 ml Holunderblütensirup
- Abrieb 1 Bio Zitrone
- 1 EL Zitronensaft
- 250 g Obers (Sahne)
Für die Deko:
- einige frische Beerchen
Zubereitung:
Für den Teig:
- Das Mehl mit den Kokosflocken, Backpulver, Salz, Zimt, Kardamom und Ingwer vermischen.
- Die Eier mit dem Zucker hellschaumig aufschlagen (am besten mit der Küchenmaschine – ca. 5 Minuten). Die Mehlmischung abwechselnd mit dem Öl nach und nach unterrühren.
- Zuletzt die Karottenraspel untermischen.
- Die Masse in zwei mit Backpapier ausgelegte Springformen (Durchmesser ca. 15-18 cm) geben und bei 180°C (Heißluft) ca. 35 Minuten backen. Stäbchenprobe machen und ein paar Minuten in der Form abkühlen lassen.
- Die Böden aus der Form nehmen und komplett auskühlen lassen. Dann die Böden einmal waagrecht mit einem Tortenmesser halbieren (so jetzt haben wir vier schöne Tortenböden vor uns liegen)
- Zum Bestreichen die Marmelade mit dem Holundersirup verrühren und drei Kuchenböden auf der Oberseite damit bestreichen.
Für die Creme:
- Mascarino mit Holunderblütensirup, Zitronensaft und Zitronenabrieb vermixen.
- Obers cremig steif schlagen und mit dem Schneebesen unterheben.
Jetzt geht’s an den Tortenbau!
- Den ersten Kuchenboden auf einen Kuchenteller (und diesen auf einen großen Drehteller) legen und 3-4 EL der Creme daraufgeben. Die Creme bis kurz vorm Rand verstreichen. Diesen Vorgang mit den restlichen Böden wiederholen (der nicht mit Marmelade bestrichene Boden kommt zum Schluss).
- Die Torte oben und seitlich mit einer Schicht Creme bestreichen. 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- Danach mit einer weiteren Schicht Creme einstreichen.
- Um den Half-naked-Look zu erzeugen, eine kleine Streichpalette seitlich bei der Torte anlegen. Währenddessen den Tortenteller drehen, bis Stellen von der Torte sichtbar werden.
- Die restliche Creme, die noch übrig ist in einen Spritzbeutel (mit Stern-oder glatten Tülle – sieht beides hübsch aus) füllen und die Torte damit verzieren.
- Mit frischen Himbeeren und Heidelbeeren dekorieren und bis zum Servieren kühl stellen.
PS: Weitere leckere Rezepte findet ihr in meinem neuen Buch ;-)
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