Wir lieben Gulasch und dazu noch frisch gebackene Semmeln! Da sind wir alle schnell bei Tisch!
Die Handsemmel gilt in Österreich ja als Inbegriff des Bäckerhandwerks. Das außen resche, innen flaumige Weißgebäck zählt als wahres Kulturgut. Hin und wieder gibt es sie noch, die österreichischen Bäcker, die die hohe Kunst des Schlagens von Handsemmel weitergeben.
Bei uns zu Hause findet man kaum (eigentlich wirklich nur, wenn es Gulasch gibt) Semmeln im Brotkorb. Oft bekommt man nur industrielle Massenware, auf die wir nur zu gerne verzichten können. Beim Bäcker des Vertrauens kauft man die Goldstücke oder man wagt sich – so wie ich – an den Versuch, sie einfach selbst zu backen.
Hat man den Kniff einmal raus, ist es ein Kinderspiel! Also mir hat’s mächtig Spaß bereitet, selbst Handsemmeln zu zaubern. Mit dem Ergebnis waren wir alle rundum glücklich und zufrieden.
Seit kurzer Zeit befindet sich ein neuer Kochbuchschatz in meinem Besitz. „Der Duft von frischem Brot“, so nennt sich dieses Meisterwerk. Darin verraten Österreichs beste Bäcker ihre Rezepte. Man spürt die Liebe zu gutem Brot und besonders zum Handwerk! Ach, oft denke ich mir: Wäre ich doch nur Bäckerin geworden….
Barbara van Melle hat sich für dieses Buch zu einer Reise quer durch Österreich aufgemacht, zu den besten Bäckern dieses Landes und um ihre Lieblingsrezepte gebeten. Die Meister haben wahre Kunstwerke preisgegeben, die ich nun alle nachbacken und testen kann.
Da wären z.B. Schladminger Ribiselkipferl, Omas Nusskipferl, Mohnzelten, Kornspitz, Flûtes, Salzstangerl, Buchweizen-Nuss-Brot, Vollkorn-Nussbrot, Dinkelbrot mit Apfelsaft…..und und und. Ja ihr seht, ich bin dann mal beschäftigt!
Jeder Mensch kann gutes Brot backen!
Einige Rezepte in diesem Buch sind hoch komplex und detailliert (da braucht man eine gute Zeitplanung, wenn man das Brot erst nach ein paar Tagen in den Ofen schieben kann). Andere sind überraschend einfach (und diese pick ich mir als Erstes raus).
Ich kann nur sagen, die Rezepte machen Lust und Freude aufs Brotbacken!
Wieder einmal, saß ich mit Mama am Küchentisch und wir blätterten in dem Buch. Huch, was sahen wir da – Handsemmeln! Das Rezept klang relativ einfach und schon war es beschlossen. Es wir Handsemmeln geben – selbstgemacht und zu einem Gulasch!
Gulasch kommt bei uns einige Male im Jahr in den Topf. Meistens wenn es draußen kalt ist, und wir es uns daheim gemütlich machen. Oft kochen wir das Gulasch schon am Vorabend und wärmen es am Tag darauf nur noch auf. Hach, so ein selbstgezaubertes Gulasch ist schon was Feines.
Beim Zwiebelhacken kommen mir immer die Tränchen. Habt ihr da einen Trick, der wirklich funktioniert? Ja so ein Gulasch kann so manche Schmerzen bereiten. Zum Glück erbarmt sich mein Papa hin und wieder und übernimmt für mich diesen traurigen Part. Sind die Zwiebel gehackt, geht’s für mich fröhlich weiter.
Ich hatte wieder das große Vergnügen das wunderbare Fleisch von Prime Beef für mein Gulasch zu opfern. Meine Lieben ich kann mich nur mehr wiederholen: Meine Familie und ich haben noch nie so ein gutes Fleisch gegessen. Es ist herrlich zart und schmeckt einfach so gut! Hier kann man Fleisch mit gutem Gewissen genießen.
Der Schmortopf wartet auf seinen Einsatz!
Hier das Rezept:
Zutaten:
Für das Gulasch:
- 700-800 g Gulaschfleisch, grob gewürfelt
- 4 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 1 rote Paprika, gewürfelt
- 3 EL Paprikapulver
- 1 EL Tomatenmark
- 1 EL Apfelessig
- etwa 200 ml Rotwein
- etwa 700-800 ml Rindsuppe
- Mehl zum Binden
- 1 TL Majoran
- 1 Lorbeerblatt
- etwas Zucker
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- Öl zum Anbraten
Zubereitung:
- Das Fleisch gut trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Zwiebeln und Knoblauchzehen fein hacken.
- Öl in einem großen Schmortopf erhitzen und das Fleisch darin braun anbraten (mehrmals wenden). Das Fleisch herausnehmen und beiseite stellen.
- Die Zwiebeln und Knoblauch in den Topf geben (evtl. noch etwas Öl dazu) und unter Rühren gut anrösten (das dauert mind. 5 Minuten). Die Paprikawürfel zugeben und kurz mitrösten. Zucker zugeben und leicht karamellisieren lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Das Fleisch wieder in den Topf geben. Mit Paprikapulver und 1 EL Mehl stäuben.
- Mit Rotwein ablöschen und etwas einkochen lassen. Mit Brühe aufgießen. Tomatenmark, Essig, Majoran und Lorbeerblatt zugeben.
- Zugedeckt ca. 2 Stunden leicht köcheln lassen. Bei Bedarf Flüssigkeit zugießen und öfters umrühren.
- Das Gulasch mit Salz und Pfeffer abschmecken und je nach Konsistenz mit etwas Mehl+Wasser (Mehl mit etwas kaltem Wasser anrühren und in das kochende Gulasch rühren) binden.
Hausgemachte Handsemmeln
Hier das Rezept: (aus dem Buch „Der Duft von frischem Brot“, von mir noch leicht abgewandelt)
Zutaten:
- 15 g Germ (frisch)
- 280 ml Wasser, lauwarm
- 500-600 g Mehl
- 10 g Salz
- 1 TL Zuckerrübensirup
Zubereitung:
- Germ mit dem Wasser auflösen (in einer großen Rührschüssel). Zuckerrübensirup unterrühren.
- 500 g Mehl und Salz zugeben und mit der Küchenmaschine langsam 5 Minuten kneten. Ist der Teig zu weich und zu klebrig, noch etwas Mehl zugeben.
- Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche stürzen und noch einmal mit den Händen durchkneten, bis er schön geschmeidig ist.
- Den Teig zugedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen.
- Den gegangenen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und Teigstücke von etwa 60-70 g abstechen.
- Diese Stücke rundschleifen (zu glatten Kugeln formen). Die Teiglinge mit einem Tuch abgedeckt ca. 20 Minuten ruhen lassen.
- Jetzt jeden Teigling in Mehl zu einem runden Fleck drücken und zur Handsemmel schlagen.
Jaja! Und wie schlägt man eine Handsemmel? Gut aufpassen!
- Den Daumen der linken Hand in die Mitte des Teigstückes legen und einen Teil des Teiges zur Mitte klappen. Mit einem Schlag durch die Handkante der rechten Hand die Faltung fixieren.
- Nun den Teig drehen und immer wieder einklappen (4-5 Mal).
- Das noch abstehende Teigende etwas wegziehen, zusammendrücken und in den Hohlraum in der Mitte stecken, indem vorher der Daumen war.
- Die geformten Semmeln mit dem Stern nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und zugedeckt ca. 20-30 Minuten gehen lassen.
- Die Teiglinge umdrehen und mit Wasser gut bestreichen.
- Die Semmeln in den vorgeheizten Ofen bei 220°C (HL) schieben (eine Schüssel Wasser in den Ofen stellen). Etwa 13-15 Minuten backen.
- Auskühlen lassen.
Wenn euch das Formen der Handsemmel zu kompliziert erschienen ist oder ihr einfach nur Bahnhof verstanden habt, dann schaut euch dieses Video an. Danach ist euch alles klar und ihr werdet bald große Semmelmeister sein!
Wir lieben es, den herrlichen Gulaschsaft mit der Semmel aufzutunken.
Bon appétit, meine Lieben!
Lena <3
PS: Weitere leckere Rezepte findet ihr in meinem neuen Buch ;-)
2 Comments
Andrea
Hi Lena, seit ich Kontaktlinsen trage, kommen mir die Tränen nur mehr vom Lachen, aber nicht mehr vom Zwiebel schneiden. Probiere’s aus! Glg
Dagmar
Kära Lena,
danke für das wunderbare Rezept. Gulasch habe ich inzwischen gekocht, schmeckte vorzüglich, wie alles von Dir und dann noch 2 Portionen eingefroren. Gestern traute ich mich zum ersten Mal an die Semmeln ran. Ist mir gelungen, aber nicht ganz so perfekt wie bei Dir, aber Übung macht halt die Meisterin. Es ist schon schön, zum Frühstück selbstgebackene Brötchen zu essen. Liebe Grüße Dagmar