Ein Rucksack voll Ringlotten und ein Herz voll Dankbarkeit. Darum gehts heute. Goldene Ringlotten, flüssige Butter und der Geschmack vom Landleben.
Ein sommerlicher Kuchen zwischen Clafoutis und Rührteig – und eine kleine Liebeserklärung ans Leben hier am Land.
Letztes Wochenende war wieder so ein Tag, an dem ich mir dachte: Wie wunderschön ist dieses Leben, das wir hier draußen führen. So oft fühlt es sich fast wie ein Traum an – ein bisschen französischer Sommer, ein bisschen österreichische Bauernidylle und ganz viel Glück im Kleinen.
Es begann damit, dass eine liebe Freundin sich bei mir meldete: „Wir haben zu viele Ringlotten im Garten – wollt ihr ein paar holen?“
Also packten wir ganz spontan das Radl, steckten unsere Tochter hinten auf den Fahrradsitz und radelten los – zu dritt, mit leerem Rucksack und vollen Herzen.
Die Strecke? Hügelig, wunderschön – über sanfte Kuppen, vorbei an Apfelplantagen, neugierigen Schafen, einem Waldstück, das nach Sommerregen roch.
Die Art von Fahrt, bei der man ständig stehenbleiben will, um doch noch ein Foto zu machen… und gleichzeitig gar nicht will, dass der Weg endet.
Bei unserer Freundin angekommen wurden wir freudig empfangen – und mit Ringlotten regelrecht eingedeckt.
Was sind eigentlich Ringlotten?
Für alle, die jetzt denken: „Ringlotten… Moment mal?“
Hier ein kleiner, absolut unernster Versuch einer Erklärung:
In Österreich sind Ringlotten kleine, runde Steinfrüchte, die zur Familie der Pflaumen gehören – sie sind süß, saftig und haben ein zartes, aromatisches Fruchtfleisch.
In Deutschland nennt man ähnliche Sorten oft Mirabellen, wobei die österreichischen Ringlotten meist etwas größer und fester sind.
Renekloden klingen wie literarische Nebenfiguren in einem französischen Roman, sind aber tatsächlich auch eine Art Edelpflaume – meist größer, grünlich-gelb.
Und dann gibt es da noch die Kriecherl, die in der Wildform oft winzig und säuerlich sind, aber in manchen Gegenden auch als Ringlotten bezeichnet werden – Verwirrung garantiert.
In jedem Fall: Sie sind köstlich. Punkt.
Was macht man also mit einem Rucksack voller Sommer?
Ich habe…
Ringlottenmarmelade eingekocht (mit Vanille – himmlisch).
Einige Früchte mit Tomaten, Thymian und Feta im Ofen geröstet – ein überraschend gutes Sommergericht!
Viele einfach direkt vom Stein genascht.
Und diesen Kuchen gebacken.
Und weil gutes Werkzeug das Kochen noch schöner macht: Die liebevoll handgefertigten Küchenutensilien von huizbirn – gemacht von René aus der Steiermark – begleiten mich täglich. Ob Eisportionierer, Schneebesen, Tortenheber oder meine liebste Küchenreibe für Zitronenschale – jedes Stück aus regionalem Holz ist nicht nur praktisch, sondern auch richtig schön.
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Der Kuchen – saftig, duftend, goldbraun. Er ist genau die Mischung, die ich liebe:
Zwischen einem französischen Clafoutis und einem klassischen Rührteig – locker, saftig, nicht zu süß, mit Vanille, Zitrone, gemahlenen Mandeln und flüssiger Butter. Die Ringlotten werden oben aufgelegt, leicht eingesunken, die Mandelblättchen karamellisieren beim Backen ganz zart.
Er schmeckt nach Sommer, nach Landküche, nach „komm, setz dich raus unter den Apfelbaum, ich hol den Kuchen“.
Am besten schmeckt dieser Kuchen und Eis mit Zutaten in Bio-Qualität – reife Früchte, gute Eier, echte Vanille und Schlagobers ohne Zusatzstoffe machen den Unterschied. So wird aus einem einfachen Rezept ein echtes Stück Genuss mit gutem Gefühl.
Französischer Ringlottenkuchen mit Mandeln
Für eine runde Auflaufform mit 28–30 cm Durchmesser
Zutaten:
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125 g Butter
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4 Bio-Eier
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150 g Rohrohrzucker
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1/4 TL Vanille, gemahlen, z.B. von Sonnentor
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Abrieb einer Bio-Zitrone
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1 Prise Salz
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125 g gemahlene Mandeln
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125 g Dinkelmehl
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1 TL Weinstein-Backpulver
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60–70 ml Milch oder Sahne
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500–600 g Ringlotten (halbiert, entsteint)
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2–3 EL Mandelblättchen
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1 EL brauner Zucker
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Optional: Puderzucker zum Bestreuen
Zubereitung:
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Butter schmelzen, leicht braun werden lassen und abkühlen lassen.
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Eier mit Zucker, Vanille, Zitrone und Salz hellschaumig schlagen (5–7 Min).
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Milch und geschmolzene Butter unterrühren.
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Mehl, Mandeln & Backpulver mischen und unterheben.
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Teig in eine gut mit Butter gefettete Auflaufform (und mit gemahlenen Mandeln ausgestreute) füllen.
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Ringlotten mit der Schnittfläche nach oben darauf verteilen.
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Mit Mandelblättchen & etwas Zucker bestreuen.
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Bei 175 °C Heißluft ca. 40–45 Min. backen.
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Abkühlen lassen, mit Puderzucker bestreuen – fertig.
Kleiner Tipp am Rand:
Der Kuchen lässt sich ganz wunderbar abwandeln – statt Ringlotten kannst du auch Marillen, Zwetschken, Mirabellen oder saftige Pfirsiche verwenden. Je nach Saison und Obstlaune eben.
Hauptsache, das Obst darf richtig schön in den Teig einsinken und den Sommer mitbringen
Sauerrahm-Vanille-Eis mit Zitrone
Frisch, cremig & genau die richtige Begleitung zu warmem Obstkuchen
Zutaten:
(für ca. 1 Liter Eis)
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2 frische Bio-Eier
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120 g Rohrohrzucker
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1/2 TL gemahlene Vanille, z.B. von Sonnentor
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Abrieb einer Bio-Zitrone
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250 g Sauerrahm
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250 ml Schlagobers (Sahne)
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250 ml Vollmilch
Zubereitung:
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Eier aufschlagen:
Die Eier mit dem Zucker, Vanille und Zitronenabrieb in einer großen Schüssel mit dem Mixer oder Schneebesen kräftig aufschlagen, bis die Masse hellcremig und luftig ist (mind. 3–5 Minuten). -
Flüssige Zutaten zugeben:
Sauerrahm, Obers und Milch unterrühren – dabei nicht mehr stark schlagen, nur so lange, bis eine glatte, gleichmäßige Masse entsteht. -
In die Eismaschine füllen:
Die Mischung in die vorbereitete, kalte Eismaschine geben und gefrieren lassen, bis die Konsistenz cremig ist (je nach Gerät ca. 30–45 Minuten). -
Nachreifen & lagern:
Das fertige Eis in eine vorgekühlte Form füllen, glatt streichen, mit Backpapier oder Deckel abdecken und im Tiefkühler für mind. 2–3 Stunden nachreifen lassen. -
Servieren:
Zum Servieren das Eis 5–10 Minuten bei Zimmertemperatur antauen lassen, dann in Kugeln portionieren. Perfekt zu noch lauwarmem Ringlottenkuchen!
Ein Stück vom saftigen Ringlottenkuchen, eine Kugel Sauerrahm-Vanille-Eis daneben, vielleicht ein Espresso oder ein Glas kühler Rosewein dazu –
und der Nachmittag fühlt sich ein bisschen wie Urlaub auf dem Land an.
So schmeckt unser Sommer.
Goldgelb, saftig, buttrig – und voller Dankbarkeit.
Wenn du den Kuchen ausprobierst – sag mir gern, wie er geworden ist. Und falls du auch zu viele Ringlotten hast… ich hätte da noch ein paar Ideen. Wie diese Ringlotten-Tarte oder diese Ringlotten-Marmelade mit Vanille-Shortbread.
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