Als ich am Wochenende beim Bio-Bauernmarkt war, hat mich der allererste Rhabarber der Saison angelächelt. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen. Einige Stangen landeten gleich im Körbchen und meine Vorfreude auf den ersten Rhabarberkuchen in diesem Jahr war groß. Der saure Rhabarber – kombiniert mit süßem Honig und Vanille – ein Traum! Kein Wunder, dass diese feine Tarte zu unseren absoluten Lieblingen im Frühling zählt.
Ich hab mich hier beim Backen ein bisschen ausgetobt und ein schönes ‚Sternenmuster‘ mit den Rhabarberstückchen gezaubert. Ich finde, so macht diese Tarte gleich nochmal so viel her, ihr könnt den Rhabarber aber natürlich wie ihr möchtet in der Tarte platzieren. Schmecken wird die Tarte so und so einfach himmlisch.
Ich möchte heute, neben diesem himmlischen Rhabarber-Rezept wieder über das Thema ‚Faire Mode‘ schreiben. Diese Thematik werde ich hier immer wieder aufgreifen, da ‚Fast Fashion‘ zu den größten Umweltverschmutzern und zugleich Menschenausbeuter weltweit zählt und das vielen leider noch nicht bewusst ist. Ich möchte hiermit einfach nochmal aufrufen, als gutes Vorbild voran zu gehen und nicht mehr wegzuschauen. In all den großen Modeketten steht natürlich nirgends, dass du mit dem Kauf des billigen Kleidungsstücks, zugleich auch zu Umweltsünden und Ausbeutung beiträgst.
Lasst uns gemeinsam einen Unterschied machen und mehr Bewusstsein schaffen. Kommt, seid Teil der Bewegung!
Diese Woche ist FASHION REVOLUTION WEEK. Wisst ihr was das bedeutet?
Jährlich am 24. April gedenkt der Fashion Revolution Day dem Unglück von Rana Plaza in Bangladesch, bei dem über tausend Menschen ihr Leben verloren.
Eins ist klar, die Wertschöpfung in der Textilindustrie beruht auf Ausbeutung und der Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes war nur ein kleines Glied in der Kette von Katastrophen, die sich durch die Modebranche ziehen. Ein Großteil der in der Modeindustrie arbeitenden Menschen werden kaum bezahlt und sind lebensbedrohlichen Chemikalien ausgesetzt. Umstände, die wir uns nicht mal ausmalen können. Die Modeindustrie setzt auf dieses ausbeuterische System, um den Drang nach schnellen und neuen Trends erfüllen zu können. Doch es kann auch anders funktionieren, das beweist die stetig wachsende nachhaltige Modebranche, die ich euch hier in meinen Artikeln immer wieder näher bringen möchte. Leider ist faire und nachhaltige Mode selten in Einkaufszentren bzw. Einkaufsstraßen zu finden. Für die Masse immer noch schwer zugänglich. Wir müssen danach suchen, uns informieren, kleine faire Labels unterstützen und viel mehr hinterfragen. WHO MADE MY CLOTHES?
Vor einigen Jahren waren mir diese Missstände auch noch nicht ganz bewusst bzw. hab ich mich nicht stetig mit der Modewelt beschäftigt. Mein Spezialgebiet liegt in der Lebensmittelwelt, jedoch ließen mich diese schmutzigen Gedanken nicht los. In meiner grünen Blase ist das Thema Nachhaltigkeit nun mal präsenter denn je. In den letzten Jahren hat sich mein komplettes Mindset geändert. Wenn man sich einmal mit der Thematik beschäftigt und vieles hinterfragt, so kann man einfach nicht mehr wegsehen und Fast Fashion unterstützen. So geht es mir zumindest.
Ich möchte kein Teil von diesem überflüssigen Modezirkus sein. Ich will Bewusstsein, Transparenz, Wertschätzung, Respekt, natürliche Materialien und persönliche Beziehungen zu meiner Kleidung. Das gilt natürlich auch zu 100 % für meine Lebensmittel. Ich möchte meinem Leben einen Wert geben und somit auch allen Menschen in der Textil – und Lebensmittelkette meine Wertschätzung mitteilen.
Was wir alle gemeinsam tun können, um die Modewelt grüner und bewusster zu machen?
Aufgrund der Macht der ganz großen Unternehmen in der Modebranche denken viele bestimmt, dass sie als einzelne Verbraucherin/einzelner Verbraucher machtlos sind und nichts ausrichten können. Aber das stimmt nicht – am Ende ist jeder einzelne Kassenzettel ein wichtiger Wahlschein. Wir entscheiden, wo wir kaufen, wie viel wir kaufen und wen wir unterstützen möchten. Die Fashion Revolution Week ist ein guter Anlass, noch mehr darüber zu sprechen, sich mit Freunden & Familien darüber zu unterhalten und darüber hinaus zu agieren.
Gemeinsam GEGEN den Fast-Fashion-Konsum sprich gegen die Billig- und Wegwerfmentalität.
Gemeinsam FÜR unsere Umwelt und mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank und im Leben!
Lasst uns alle weniger kaufen. Wenn, dann ganz bewusst und mehr Geld dafür ausgeben. Fairness hat nun mal einen Preis. Das muss uns klar und vor allem muss es uns das wert sein.
…so nun hab ich all meinen Gedanken wieder freien Lauf gelassen. Zum Schluss hab ich noch zwei Doku-Empfehlungen für euch, die ihr in der arte Mediathek (bis 6.6.2021)und zdf Mediathek (bis 5.11.2021) ansehen könnt.
‚Fast Fashion – Die dunkle Welt der Billigmode‘
‚Vergiftete Flüsse – Die schmutzigen Geheimnisse der Textilindustrie‘
Um diesen Artikel auch von einer schönen Seite zu beleuchten, zeige ich euch wieder zwei faire Herzensunternehmen, die als gutes Beispiel voran gehen und grün denken.
Beide Firmen hab ich euch hier schon ein paar Mal vorgestellt, also für meine treuen LeserInnen nichts Neues, aber umso schöner, wenn ich euch Labels zeigen kann, von denen ich einfach von ganzem Herzen überzeugt bin.
Das traumhaft schöne Blumenkleid, welches ich hier auf den Bildern voller Freude trage ist von der allerliebsten Alexa und ihrem kleinen Slow Fashion Label
ALEXAS ALPHABET
..ist ein ganz entzückendes Fair Fashion Label aus Deutschland. Die herzensliebe Gründerin Alexa, kenne ich schon seit Längerem, da sie immer wieder meine Rezepte für ihre Familie nachzaubert und mir dann immer stolz erzählt, wie lecker es allen geschmeckt hat. Uns verbindet nicht nur die Liebe zum Kochen und Backen, sondern auch die Wertschätzung von fairer Mode für die ganze Familie.
Mit Alexas Alphabet möchte uns Alexa die Wertschätzung für ein gut gearbeitetes und im schönsten Sinne modisches Kleidungsstück wieder wecken. Für ihr Kollektionen setzt Alexa auf rein natürliche Materialien und selbstverständlich faire Produktion: Es werden ausschließlich ökologische – nach Möglichkeit sogar mit dem umfassenden GOTS-Siegel zertifizierte – Stoffe in kleinen Stückzahlen in Deutschland verarbeitet.
Ich kann euch ihre liebevollen Kollektionen für Mutter und Kind wirklich nur ans Herz legen.
Dieses für mich perfekte Kleid mit dem unfassbar schönen Blumendruck ist aus 100% Bio-Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau, GOTS-zertifiziert. GOTS stellt strikte umwelttechnische Anforderungen an die gesamte textile Produktionskette und verlangt gleichzeitig die Einhaltung von Sozialkriterien.
…auch bei Schuhen sollten wir unbedingt auf gute Qualität wert legen. Mein Tipp ist, sucht euch einen Schuhhersteller eures Vertrauens und investiert in eure Lieblingsmodelle, die zeitlos und bequem sind. Meine Schuhe bringe ich seit Jahren immer wieder mal zum Schuster und gebe ihnen einen neuen Glanz bzw. bringe die Sohle wieder auf Vordermann. So kann ich meine Lieblingsschuhe über viele, viele, viele Jahre mit großer Freude tragen.
Nun zu dem Schuhhersteller meines Vertrauens:
WERNER 1911
…handelt konsequent ökologisch.
Die Marke WERNER 1911 hat einen klaren Fokus: Nachhaltiges Handeln. Der Anspruch ist, der authentischste und konsequent ökologischste deutsche Schuhhersteller zu sein. Die Lieferkette ist nachvollziehbar und transparent. Beginnend bei alpenländischen Bio-Rindern aus kleinen bäuerlichen Familienbetrieben. Das Leder wird in Deutschland bei einer kleinen IVN-zertifzierten Gerberei gegerbt, die völlig auf die Verwendung von Chrom verzichtet. Der Gerbprozess ist rein pflanzlich. Dieses schonende Verfahren liefert in Haptik und Optik ein einzigartiges, auch für Allergiker geeignetes Naturleder, welches uns lange durch das Leben trägt. In der europäischen Produktion wird auf ein faires Miteinander geachtet und natürlich auf die Einhaltung höchster Sozialstandards. Werner 1911 ist ein Traditionsunternehmen, welches Verantwortung übernimmt. Ich freue mich als ökologisch bewusste Schuhträgerin, dieses Unternehmen für mich entdeckt zu haben und heute mich euch zu teilen.
Ich trage hier dieses Modell in der Farbe Cognac.
Außerdem findet ihr bei werner 1911 ebenso Gürtel.
Ich trage hier den geflochtenen Ledergürtel in der Farbe Cognac.
*Werbung von Herzen
Übrigens bietet werner 1911 auch Honig aus der Pfalz an, den ich voller Freude schon probieren durfte. Carsten Adler ist naturnaher Imker aus Leidenschaft und hat mich mit seinem cremigen Sommerblütenhonig mit Kastanie schon überzeugt. Seine Bienen werden möglichst wenig Stress ausgesetzt. Da sie nicht zu bestimmten Trachtquellen gebracht werden, wie es bei sortenreinem Honig üblich ist. Die Beuten und Rähmchen bestehen ausschließlich aus Holz. Das Bienenwachs für den Honigraum kommt aus dem eigenen Wachskreislauf. Die Bienen dürfen schwärmen und sich somit auf natürlichem Weg vermehren.
Besorgt euch wie immer die besten Zutaten, von euren Produzenten des Vertrauens und viel Freude mit diesem Tartezauber!
Hier das Rezept:
Zutaten: (für eine Tarteform mit 28 cm Durchmesser)
Für den Teig:
- 300 g Dinkelmehl, z.B. von Brenners Bestes
- 150 g kalte Bio-Butter, in Stückchen
- 80 g Rohrohrzucker
- 5 EL kaltes Wasser
- 1/2 TL Zimt, gemahlen
- 1 Prise Salz
Für die Füllung und Belag:
- 3 Bio Eier
- 250 g Schlagobers (Sahne)
- 100 g Sauerrahm oder Frischkäse
- 40 g Rohrohrzucker
- 2 EL Bio-Honig, z.B. diesen Sommerblüten-Honig
- 1 Bio Zitrone, Abrieb
- 1/2 TL Vanille, gemahlen
- 20 g Speisestärke
- 50 g ganze Mandeln, z.B. von Tajdane
- 5 Stangen Rhabarber
Zubereitung:
- Für den Teig das Mehl mit den Butterstückchen, Zucker, Zimt und Salz zu einem krümeligen Teig verkneten. Das kalte Wasser zugeben und nun zügig zu einem glatten Teig kneten. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche rund (etwas größer als die Tarteform) ausrollen und die Tarteform damit auslegen. Den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen und die Tarteform samt dem Teig 30 Minuten kühl stellen.
- Derweil für die Füllung die Eier mit Schlagobers, Sauerrahm, Zucker, Honig, Zitronenabrieb, Vanille und Speisestärke verrühren.
- Den Rhabarber in kleine Stücke schneiden. Wenn ihr solch ein schönes ‚Sternenmuster‘ machen möchtet, dann schneidet den Rhabarber so, dass die Stücke schräge Schnittflächen haben und fügt immer zwei Stücke zu einem ‚Spitz‘ zusammen.
- Die Eiermasse auf dem Teig verteilen und die Rhabarberstücke schön darauf platzieren – macht es so wie es euch gefällt.
- Den Teigrand könnt ihr jetzt ein bisschen über die Füllung klappen und die Mandeln rundum in den Teig drücken.
- Die Tarte im vorgeheiztem Ofen bei 180°C Heißlfuft 45 Minuten goldbraun backen. Auskühlen lassen und voller Freude servieren. Nach Belieben mit etwas Puderzucker bestäuben. Dazu passen noch wunderbar die ersten frischen Erdbeeren vom Markt.
Ladet eure Herzensmenschen zu einem süßen Tartepicknick ein. Zieht euer liebstes Fair Fashion Kleid und eure liebsten nachhaltigen Schuhe an. Bringt eure Freunde zum Staunen und erzählt, wie wichtig euch bewusster Konsum ist. Inspiriert andere mit der Schönheit von fairer Mode und wie wir gemeinsam einen grünen Weg gehen können. Mit Zuversicht, Respekt und Freude.
Dieser Beitrag enthält Werbung von Herzen
PS: Weitere leckere Rezepte findet ihr in meinem neuen Buch ;-)
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