Ich liebe es, Brot zu backen. Schon immer. Für mich ist es viel mehr als Backen – es ist ein Ritual, ein Moment nur für mich. Wenn ich den Teig anrühre, ihn langsam gehen lasse, mich dann wieder um die Familie kümmere und später zum Teig zurückkehre … das ist meine kleine Auszeit, mein Anker im Alltag. Gestern Abend zum Beispiel, als die Abendsonne durch die Küche fiel, ich das Muster ins Brot schnitt und es in den heißen Ofen schob – da ging mir das Herz auf. Dieses Gefühl, mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, das alle am Tisch glücklich macht – unbezahlbar.
Auf Instagram lasse ich mich immer wieder von Hannah von Ballerina Farm oder Lisa von Farmhouse on Boone inspirieren – ihre Brote sehen so fluffig, goldbraun und perfekt aus, dass ich mir dachte: So ein Brot will ich auch!
Vor etwa zwei Monaten habe ich einen neuen Sauerteigstarter angesetzt – und seitdem bin ich im Brotback-Fieber. Momentan backe ich zwei Mal die Woche, variiere mit verschiedenen Mehlen: mal Weizen, mal Dinkel, mal Einkorn, mal mit Saaten, mal pur. Sucht euch hier ein gutes Mehl/Getreide – am besten in Bio-Qualität von einer vertrauensvolle Quelle. Ich bereite den Teig zu – immer mit viel Zeit, Liebe und Geschmack. Auf Instagram habe ich euch schon viele Einblicke gegeben und mein Rezept versprochen – gut Ding braucht Weile.
Mit einer kleinen Tochter, die tagsüber kaum schläft und abends erst spät ins Bett geht, finde ich selten mehrere Stunden am Stück. Aber gerade deshalb liebe ich es, dass Sauerteigbrot Zeit und Geduld einfordert – keine Hektik, sondern Schritt für Schritt. Es ist für mich wie Meditation.
Meine neue Liebe: die Mockmill Lino 200
Seit Kurzem hat meine Küche ein echtes Upgrade: meine Getreidemühle – die Mockmill Lino 200. Ich kaufe mein Getreide beim Biohof im Nachbarsort – Dinkel, Weizen, Einkorn – und mahle nun frisch. Das Aroma von frischem Mehl, dieses leise Mahlen, der Duft, der durch die Küche strömt – das macht einfach Freude.
Mahlt Getreide in Windeseile, fein oder grob
Perfekt für Brote, Brötchen, Kuchen, Palatschinken – einfach alles
Stufenlose Mahlgradverstellung, leise, formschön – ein Schmuckstück in der Küche
Frisch gemahlenes Mehl ist lebendiger, aromatischer, voller Nährstoffe
Gefunden bei Grainlovers – super Service: Mockmill Lino 200 Getreidemühle. Ich habe schon lange davon geträumt, mein Korn selbst zu mahlen – jetzt ist es Realität und macht mich jedes Mal glücklich.
Für ein gutes Sauerteigbrot sind ein paar Dinge Gold wert:
Getreidemühle (optional, aber unbezahlbar für frisches Mehl)
Große Schüssel (30–36 cm)
Dänischer Teigrührer (super für Mehl, Wasser, Starter)
Gärkörbchen mit Leineneinsatz
Bäckermesser zum Einschneiden
Brotmesser zum Anschneiden
Gusseiserner Topf mit Deckel – meine Staub Cocotte in Salbeigrün (28 cm) ist perfekt: robust, schwer, lebenslang haltbar, dazu wunderschön >> Staub Cocotte 28 cm
Viel tolles Zubehör findet ihr bei Brotliebling
Sauerteigstarter selbst machen & pflegen
Starter ansetzen:
Tag 1: 50 g Weizenmehl + 50 ml lauwarmes Wasser verrühren, Glas abdecken (nicht luftdicht).
Tag 2–7: jeden Tag füttern (50 g Mehl + 50 ml Wasser). Nach wenigen Tagen bilden sich Bläschen, ein milder Duft entsteht – das ist Leben im Glas.
Nach rund einer Woche ist der Starter aktiv: er blubbert, riecht angenehm säuerlich und verdoppelt sich innerhalb weniger Stunden.
So pflege ich meinen Starter:
Ich backe 2–3 mal pro Woche. Nach dem Backen gebe ich einen kleinen Rest (drei bis vier Esslöffel) in ein sauberes Glas, füttere ihn mit gleicher Menge Mehl und Wasser, lasse ihn kurz anspringen und stelle ihn dann in den Kühlschrank.
Möchte ich backen, hole ich ihn heraus und füttere ihn 4–8 Stunden vor dem Teig ansetzen bei Raumtemperatur. So ist er richtig aktiv.
Steht mal kein Backtag an, füttere ich ihn trotzdem etwa einmal pro Woche.
Ein gesunder Starter riecht angenehm mild, zeigt Blasen und verdoppelt sich nach dem Füttern.
Die Wahl des Mehls – Geschmack, Struktur und Vollkornliebe
Die Mehlsorten haben einen großen Einfluss auf das Brot – sowohl auf den Geschmack als auch auf die Konsistenz. Wenn ihr ein helles, super fluffiges Brot möchtet, dann setzt ihr am besten auf helles Weizenmehl oder helles Dinkelmehl. Achtet auf einen Proteingehalt von über 12 g pro 100 g, damit das Gluten stark genug ist und der Teig schön aufgeht.
Ich selbst backe aber am liebsten mit einem größeren Anteil an Vollkorn, vor allem wenn ich mein Mehl frisch mahle – dann ist es echtes, volles Korn. Das Brot wird dadurch aromatischer, geschmackvoller, aber auch etwas kompakter. Deshalb mische ich gern: ein Teil helles Mehl für Leichtigkeit, ein Teil Vollkorn für Geschmack.
Das Schöne: ihr könnt euch beim Sauerteig austoben! Die Gesamtmengen – Mehl, Wasser, Starter, Salz – sollten stimmen, dann klappt das Brot. Die Mehlart könnt ihr nach Lust und Laune variieren: Dinkel, Weizen, Einkorn, Vollkorn, hell oder dunkel – jedes Brot wird ein kleines Abenteuer. Probiert euch aus, findet eure Lieblingskombinationen – der Sauerteig verzeiht vieles und belohnt euch mit herrlichem Duft und Geschmack.
Sauerteig ist für mich eine echte Reise. Ich bin noch lange kein Profi, lerne jeden Tag dazu und probiere immer wieder Neues aus – mal andere Mehle, mal Saaten, mal verschiedene Formen und Techniken. Dieses Rezept hier ist mein einfaches Standardbrot, das ich besonders gerne backe, weil es zuverlässig gelingt und einfach Spaß macht.
Viele von euch haben mich auf Instagram danach gefragt – und jetzt wollte ich es endlich mit euch teilen. Ich werde in Zukunft bestimmt noch viel mehr mit Sauerteig experimentieren und all diese kleinen Entdeckungen hier mit euch teilen.
Lasst es uns gemeinsam machen! Ich habe zu diesem Thema bestimmt nicht alles erwähnt, aber ich hoffe, dass euer Sauerteigbrot ebenso gut gelingt wie meins und dass ihr beim Backen genauso viel Freude habt wie ich. Sauerteigbacken ist Übung, Geduld – und vor allem Liebe.
Mein klassisches Sauerteigbrot
(für ein großes Brot, 28 cm Durchmesser)
Zutaten:
- 720 g Mehl – aufgeteilt in etwa 420 g Dinkelvollkorn (frisch gemahlen) und 300 g helles Weizenmehl oder Dinkelmehl (wenn ihr ein ganz helles, ultra fluffiges Brot möchtet, dann nehmt kein Vollkornmehl, oder nur einen kleinen Teil)
- 500 ml Wasser
- 150 g aktiver Sauerteigstarter (gut gefüttert, blubbert)
- 15 g Salz
- Optional: 1–2 EL Saaten beim letzten Dehnen & Falten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Autolyse
- Mehl und Wasser in der großen Schüssel mit dem Teigrührer (Danish Dough) mischen, bis keine Mehlnester mehr sichtbar sind.
- 30–60 Minuten ruhen lassen. Diese Pause macht den Teig geschmeidig und fördert die Glutenbildung.
Starter & Salz einarbeiten
- Den Sauerteigstarter und das Salz einrühren, gut vermengen. Kurz ruhen lassen.
Dehnen & Falten – so einfach geht’s
- Hände mit Wasser anfeuchten (kein Mehl).
- In der Schüssel bleiben: an einer Seite unter den Teig greifen, ihn sanft nach oben ziehen und über die Mitte klappen.
- Schüssel ein Stück drehen, von der zweiten, dritten und vierten Seite wiederholen. Fertig – das war eine Runde.
- Alle 20–30 Minuten insgesamt 6 Mal. Mit jeder Runde wird der Teig elastischer, stabiler und fühlt sich „lebendig“ an.
Bulk-Fermentation (Teigruhe)
- Abdecken und 6–8 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen. Der Teig sollte weich sein, Blasen werfen und an Volumen zulegen.
Formen
- Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Locker flachdrücken zu einem Rechteck, beide Seiten zur Mitte falten und von unten aufrollen, bis eine schöne Kugel entsteht. Mit den Händen sanft Spannung aufbauen.
Gärkörbchen & kalte Führung
- Das Gärkörbchen leicht bemehlen, Teig mit dem Schluss nach oben hineinlegen. Abdecken und 12 Stunden im Kühlschrank gehen lassen.
Backtag
- Ofen mit Topf auf 220 °C Ober-/Unterhitze ca. 45 Minuten vorheizen.
- Teig aus dem Kühlschrank nehmen, auf Backpapier stürzen. Mit etwas Mehl bestäuben (hilft beim Muster).
- Mit dem Bäckermesser einschneiden – z. B. ein Kreuz und kleine Blätter dazwischen.
- Brot samt Papier behutsam in den heißen Topf gleiten lassen. Deckel drauf, 30 Minuten backen.
- Deckel abnehmen, Temperatur auf 200 °C senken, weitere 20 Minuten backen.
- Herausnehmen und vollständig abkühlen lassen (Geduld zahlt sich aus!).
Varianten & Tipps
Sauerteigbrot für zwei Laibe
(Für zwei Brote in Töpfen von 20–24 cm)
Zutaten:
- 950 g Mehl –> 550 g Dinkelvollkorn (frisch gemahlen) und 400 g helles Weizenmehl
- 650 ml Wasser
- 200 g aktiver Sauerteigstarter
- 20 g Salz
- Optional: 2–3 EL Saaten beim letzten Dehnen & Falten.
Zubereitung: alles andere gleich, zwei Laibe formen, einzeln nacheinander backen oder in zwei Töpfen – wenn ihr zwei Backofen habt.
Saatenbrot: Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Sesam beim letzten Dehnen & Falten untermischen.
Mehlspiel: Vollkorn, Dinkel, Einkorn, helles Weizen – alles ist erlaubt, jede Mischung bringt einen anderen Charakter.
Genuss pur
Mein Lieblingsmoment: ein noch leicht warmes Brot, dick bestrichen mit frischer Butter und einer Prise Salz. Aber auch mit Tomaten aus dem Garten, gutem Bergkäse, Kräutern oder süß mit Honig oder Marmelade … einfach himmlisch.
Sauerteigbrotbacken ist Übung, Gefühl und ganz viel Liebe. Jeder Laib erzählt seine eigene Geschichte – und jedes Mal duftet die Küche nach Heimat.
Checkliste – Sauerteigbrot Schritt für Schritt
Vorbereitung & Starter
Starter 4–8 Stunden vor dem Teig ansetzen füttern → aktiv & blubbernd
Starter im frischen Glas lagern, regelmäßig füttern, Kühlschrank = Ruhemodus
Für regelmäßiges Backen (2–3×/Woche) einfach immer nach dem Backen füttern
Utensilien
Große Schüssel (30–36 cm)
Dänischer Teigrührer
Gärkörbchen mit Leineneinsatz
Bäckermesser zum Einschneiden
Backpapier
Gusseiserner Topf mit Deckel (20–28 cm je nach Brotmengen)
Brotmesser & optional Getreidemühle
Zeitplan – Sauerteigbrot
07:00 – Starter füttern, bei Raumtemperatur aktivieren
12:00 – Autolyse: Mehl + Wasser mischen, 30–60 Minuten ruhen lassen
12:45/13:00 – Starter & Salz einarbeiten
13:00–15:30/16:00 – Dehnen & Falten: alle 20–30 Minuten (5–6 Runden)
16:00–21:00 – Teigruhe (Bulk-Fermentation) bei Raumtemperatur, abgedeckt
(Der Teig soll weicher werden, Blasen werfen, an Volumen gewinnen)
21:00 – Formen, in bemehlte Gärkörbchen legen, gut abdecken
21:15–07:00 (über Nacht) – Kühlschrankgare (10–14 h)
07:00 (nächster Morgen) – Ofen + Topf 45 Minuten auf 220 °C vorheizen
07:45 – Brot stürzen, bestäuben, einschneiden, in den heißen Topf legen
08:15 – 30 Minuten backen (mit Deckel)
08:45 – Deckel ab, Temperatur auf 200 °C, weitere 20 Minuten backen
09:05 – Brot aus dem Topf nehmen, auf Gitter abkühlen lassen
10:00 – Genießen!
(Zeiten flexibel – Sauerteig verzeiht, wenn du mal später dehnst, faltest oder eine Stunde länger ruhen lässt.)
Wichtige Zusatzinfos & Tipps für dein Sauerteigbrot
Sauerteig ist eine kleine Reise – und ein paar zusätzliche Dinge können euch helfen, dass euer Brot besonders gut gelingt:
Hydration (Wasseranteil):
Die Wassermenge beeinflusst die Krume stark. Mehr Wasser = offene, luftige Krume mit vielen Blasen; weniger Wasser = kompakteres Brot.
Dinkel absorbiert mehr Wasser als Weizen, also ggf. leicht anpassen.
Gluten & Kneten:
Das Gluten sorgt dafür, dass der Teig die Gase hält und aufgeht.
Autolyse (Mehl + Wasser ruhen lassen) und Dehnen & Falten fördern die Glutenstruktur – daher ruhig Zeit investieren.
Teigreife / Blasentest:
Vor dem Formen sollte der Teig weich sein, Blasen zeigen und beim Finger-Test leicht nachgeben, aber nicht komplett plattgedrückt werden.
Backen & Ofen:
Jeder Ofen heizt etwas anders – daher auf Farbe und Duft achten.
Deckel in den ersten 30 Minuten bewahrt Feuchtigkeit und sorgt für eine schöne Kruste.
Kruste & Aufbewahrung:
Brot nach dem Backen gut auskühlen lassen – sonst wird die Krume klebrig.
Aufbewahrung in Leinenbeutel oder Brotkasten – nicht in Plastik, sonst weicht die Kruste auf.
Variationen & Extras:
Saaten, Nüsse, Kräuter, Oliven oder getrocknete Tomaten können beim letzten Dehnen & Falten eingearbeitet werden.
So entsteht immer ein neues, individuelles Brot.
Fehler & Tipps:
Brot geht nicht richtig auf → Starter evtl. nicht aktiv genug, Teig zu kalt, Hydration prüfen
Kruste zu dunkel → Temperatur leicht reduzieren oder Deckel länger drauf lassen
Mentale Einstellung:
Sauerteig braucht Geduld – kein Brot gleicht dem anderen. Jeder Laib ist ein kleines Abenteuer, und gerade die Unterschiede machen das Backen so spannend und lohnenswert.
Grundprinzipien
Gefühl statt Perfektion: Jeder Laib ist anders – das macht den Reiz aus
Feuchte Hände statt Mehl: beim Dehnen & Falten
Geduld: Teig gehen lassen, Brot auskühlen lassen
Frische Zutaten: je besser das Mehl, desto aromatischer das Brot
Freude: Der Prozess ist genauso wichtig wie das Ergebnis
Ein paar warme Worte zum Schluss
Sauerteig ist wie ein kleines Haustier – er lebt, atmet, du fütterst ihn, und er schenkt dir duftende Laibe voller Geschmack. Brotbacken bringt dich ins Hier und Jetzt, entschleunigt, schenkt dir Selbstvertrauen und ein Stück Geborgenheit.
Jeder Handgriff, jeder Duft, jeder erste Bissen erinnert mich: Selber machen ist Magie.
Ob mit guter Bio-Butter und Salz, frischen Tomaten vom Garten oder selbstgemachter Marmelade – ein selbst gebackenes Brot nährt Körper und Seele.
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