Ich hab da mal wieder etwas Neues ausprobiert und freu mich riesig, euch heute daran teilhaben zu lassen.
Vor ein paar Wochen hat mich meine ganz liebe Freundin Mahsa zum persischen Picknick eingeladen. Ich hab zu ihr gesagt, überrasch mich gerne mit etwas vegetarisch Traditionellem und ich war auf jeden Fall sehr gespannt, was kommen wird. Zusammen sind wir dann zu dritt – mein Mister war auch mit von der Partie – am Murufer mit unserer Picknickdecke gesessen und haben zum ersten Mal etwas aus der persischen Küche ausprobiert. Mahsa kommt ursprünglich aus dem Iran und kennt diesen Geschmack aus Kindheitstagen und wollte uns endlich ihre Küche näher bringen. In Graz gibt es ein persisches Lokal, von dem die liebe Mahsa immer so schwärmt, sie hat uns schließlich ihre liebsten Gerichte mitgebracht, darunter auch Tahchin.
Tahchin ist ein traditioneller persischer Reiskuchen, den ihr bestimmt schon einmal irgendwo gesehen habt. Mich hat der knusprige Rand total angesprochen und Safran mag ich ohnehin sehr gerne. Da mir unser persisches Picknick so gut gefallen hat, wollte ich dieses Gericht auf meine Art und Weise Zuhause nachzaubern.
Durch Zufall (das war wirklich so eine passende Überraschung und perfektes Timing) hat mir der allerliebste Hölker Verlag das Buch ‚SIMPLY – Einfache Rezepte aus den Küchen Persiens‘ von Sabrina Ghayour zugeschickt. Darin war unter vielen anderen sehr köstlich klingenden Gerichten, ein Rezept für Tahchin. Da war ich natürlich gleich Feuer und Flamme, hab mir eine Einkaufsliste geschrieben und schon ging’s los. Spezielle Zutaten wie die Berberitzen, den Safran und die Pistazien hab ich beim lieben Babak und seinem Laden in der Schmiedgasse/Graz TAJDANE geholt. Babak ist übrigens auch Inhaber des persischen Restaurants, von dem uns meine Freundin Mahsa unser Picknickessen besorgt hatte. Ihr seht, das eine führt hier zum anderen und ergibt einen schönen Kreislauf.
Im Originalrezept von Sabrina Ghayour verwendet sie Hähnschenschenkel, die dann geschmort und mit dem Reis gemischt werden. Ich hab mich hier für eine Veggie-Variante mit frischen Spinat- und Mangoldblätter vom Markt entschieden. Diese schwitzen wir einfach mit rotem Zwiebel und Knoblauch an und bekommen ebenso eine aromatische Füllung für unseren Reiskuchen. Die kleinen sauren Beeren – ich spreche hier von den Berberitzen machen dieses Gericht erst so richtig besonders. Also wenn ihr diese irgendwo besorgen könnt – mein Tipp ist TAJDANE – dann lasst diese auf keinen Fall weg. Die sauren Beeren werden in Butter mit etwas Zucker angebraten und sorgen für einen wunderbar süß-sauren Akzent.
Ich wünsch euch auf jeden Fall, viel Freude beim Ausprobieren! Ich werde diesen Reiskuchen bestimmt noch oft zubereiten. Ich könnte mir als Füllung ja auch wunderbar ein aromatisches Kirschtomatenragout vorstellen oder im Spätsommer dann mit gerösteten Kürbiswürfeln. Hach, ihr seht, der Kreativität sind wie immer keine Grenzen gesetzt.
Besorgt euch wie immer die besten Zutaten (wenn möglich in Bio-Quailtiät) und lasst es euch gut gehen!
Hier das Rezept:
Zutaten: (für 4 Portionen)
- 500 g Vollkorn-Basmatireis, z.B. von Davert
- 1 große rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 3 Handvoll frische Spinatblätter
- 1 Handvoll junger Mangold
- 1 Bio Zitrone, Abrieb
- 300 g griechischer Joghurt
- 1 g Safranfäden, z.B. von Tajdane
- 3 Bio Eier
- 150 g getrocknete Berberitzen, z.B. von Tajdane
- 50 g Rohrohrzucker
- 50 g Butter
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zum Servieren:
- geröstete Pistazien, z.B. von Tajdane
- frische Salatblätter, wie Rucola, Asia Salate, Spinat, Portulak
- 2 TL Bio-Honig
- 1/2 Zitrone, Saft
- 4 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Joghurtsauce mit Minze:
- 150 g griechisches Joghurt
- 50 g Sauerrahm
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL Zitronensaft
- 5 frische Minzeblätter, fein gehackt
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
- Den Reis in einem Topf mit der doppelten Menge leicht gesalzenem Wasser aufkochen und 30-35 Minuten leicht köcheln lassen.
- Das Wasser abgießen und den Reis in einem Sieb abspülen und dabei mit den Fingern auflockern, damit die Stärke von allen Körnern abgewaschen wird und der Reis abkühlt. Sorgfältig im Sieb schütteln, um den Reis zu trocknen und das restliche Wasser abtropfen lassen.
- Den Safran – am besten mit dem Mörser zerstoßen – und mit 5 EL heißem Wasser mischen und ziehen lassen.
- Die Zwiebel in feine Streifen schneiden. Die Knoblauchzehen hacken. 20 g Butter in einer Pfanne zerlassen und die Zwiebelstreifen und gehackten Knoblauch darin glasig anschwitzen. 2 TL Rohrohrzucker zugeben und leicht karamellisieren lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Spinatblätter und den grob zerzupften/gehackten Mangold zugeben und 1-2 Minuten mitanschwitzen. Mit Zitronenabrieb abschmecken. Beiseite stellen.
- Den abgekühlten Reis in eine große Schüssel geben. Joghurt, Safran-Wasser und Eier dazugeben und alles vermengen. Großzügig mit Salz und Pfeffer würzen.
- Eine Pfanne erhitzen, 20 g Butter darin zerlassen. Die Berberitzen und 40 g Rohrohrzucker zugeben, gut umrühren, damit die Berberitzen von der Zucker-Butter-Mischung überzogen werden.
- Eine Auflaufform mit 20×30 cm (ich habe hier eine runde Form + zwei kleine Förmchen genommen) mit Butter ausstreichen. Die Hälfte der Reismischung in die Form füllen und gleichmäßig verteilen. Die Spinat/Zwiebelmischung und die Berberitzen darauf verteilen. Mit der restlichen Reismischung abdecken.
- Im Ofen bei 180°C Heißluft ca. 70-80 Minuten lang backen.
- Einen Teller bzw. Servierplatte auf die Auflaufform legen und das Ganze behutsam stürzen.
- Für die Joghurtsauce alle Zutaten miteinander verrühren.
- Den Reiskuchen könnt ihr on top noch mit ein paar zarten Salatblätter servieren und mit einer Vinaigrette aus etwas Honig, Zitronensaft und Olivenöl beträufeln. Mit gerösteten Pistazien bestreuen und servieren.
Dieser Beitrag enthält Werbung von Herzen.
PS: Weitere leckere Rezepte findet ihr in meinem neuen Buch ;-)
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