Wer von euch kennt Skolebrod?
Falls ihr bis jetzt noch nichts von dieser süßen Köstlichkeit gehört habt, dann ist heute euer großer Tag der Erleuchtung. Ich war ja noch nie in Norwegen, allerdings habe ich dieses Gebäck schon vor einigen Jahren kennen und vor allem lieben gelernt. In meiner Schulzeit als Teenager hatte ich eine Phase, in der ich solch ähnliche Vanillebällchen fast wöchentlich gebacken habe (hach wie gerne ich mich zurückerinnre). Dann ist dieses Gebäck bei uns aber irgendwann einmal in Vergessenheit geraten, was ich im Moment überhaupt nicht nachvollziehen kann. Wie konnte das nur passieren? So diese Misere hat nun ein Ende. Ab sofort wird wieder regelmäßig Skolebrod gebacken.
Ich bin der lieben Marte Marie Forsberg überaus dankbar, dass sie mich in ihrem Buch
wieder an meine Liebe zu diesen Vanille-Kokos-Teilchen erinnert hat. Dieses Buch ist ein ganz besonders schöner und wertvoller Schatz in der großen, weiten Kochbuchwelt. Ich habe mich in aller Ruhe und gemütlich durch dieses Buch geschmökert und kann euch nur Eines sagen: Dieses Buch hat mich ins englische Countryside entführt und wirklich von Herzen berührt. Marte Marie Forsberg präsentiert in ihrem Buch außergewöhnliche Gerichte aus ihrer Cottage Kitchen. Inspiration holte sich die liebe Marte bei der englischen Lankküche, den Rezepten ihrer Kindheit in Skandinavien (wie das Skolebrod) und den Aromen aus aller Welt.
Jetzt wo es draußen so richtig ungemütlich und regnerisch, gibt es kaum was Schöneres für mich, mir ein gutes Kochbuch zu schnappen und mich ins Bett zu kuscheln. Glaubt mir, ich könnte mich stundenlang durch Rezepte und Geschichten lesen und mich so richtig in die Welt des Autors zu versetzen.
Die liebe Marte glaubt, dass es in ganz Norwegen kein einziges Kind gibt, das dieses herrlich leckere Gebäck nicht kennt und liebt. Die Vanilleteilchen warten neben einem dampfenden heißen Getränk auf dem Küchentisch und helfen den Kiddies, nach einem langem Tag wieder zu Kräften zu kommen. Die Empfehlung von Marte (und von mir natürlich auch) ist es, die Bällchen gleich an dem Tag, an dem sie gebacken werden, zu vernaschen. Ihr wisst bestimmt ja alles, das frisch gebackenes Germgebäck einfach am allerliebsten schmeckt.
In Norwegen sagt man: „Her er den bare a kose seg“, was so viel heißt wie: „Hier kann man nur eins tun und das ist genießen“.
Hach diese Aussage gefällt mir wahnsinnig gut und werde ich gleich in die Tat umsetzen.
Es geht doch wirklich, wirklich nichts über frisch gebackenes Germgebäck (ob Zimtschnecken, Kardamomknoten oder diese Vanillebällchen). Man nimmt einen großen Bissen (und darauf noch viele weitere) und schon ist man ganz einfach glücklich und zufrieden.
Der kleine gelbe Tropfen in der Mitte verrät schon die leckere Vanillefüllung und verführt zum Reinbeißen. Früher (vor vielen, vielen Jahren) habe ich diese Vanillebällchen gerne für meine Schulfreundinnen gebacken und sie am frühen Morgen damit überrascht. Na da saßen wir in den Pausen immer mit unseren gut gefüllten Vanillebällchen und hatten alle ein Zuckermäulchen. Schön war die Schulzeit!
Hier das Rezept: (inspiriert vom Buch ‚Marte kocht‘)
Zutaten:
Für den Teig:
- 570-600 g helles Dinkelmehl
- 70 g Rohrohrzucker
- 1 TL Kardamom, gemahlen
- 1 Prise Salz
- 80 g Butter
- 250 ml Milch
- 1/2 Würfel Germ (Hefe)
- 1 Ei
- 1 Ei zum Bestreichen
Für die Vanillecreme:
- 125 ml Milch
- 2 EL Schlagobers (Sahne)
- 2 EL Rohrohrzucker
- 1/2 TL Vanille, gemahlen
- 1 TL Speisestärke (Maizena)
- 1 Eidotter
Für die Glasur:
- 100 g Staubzucker (Puderzucker)
- 4 TL Kokosmilch
- 4 EL Kokosraspel
Zubereitung:
Zuerst machen wir den Teig
- Mehl mit Zucker, Kardamom und Salz in einer großen Rührschüssel vermengen.
- Die Butter bei niedriger Hitze schmelzen. Die Milch zugeben und lauwarm erwärmen (nicht über 37°C). Den Topf vom Herd nehmen und die Germ (Hefe) behutsam unterquirlen.
- Die Milchmischung mit dem Ei zur Mehlmischung geben und verrühren, bis sich alles verbunden hat. Auf eine Arbeitsfläche geben und mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten (ca. 10 Minuten). Das könnt ihr natürlich auch mit der Küchenmaschine auf ganz niedriger Stufe machen.
- Den Teig zurück in die Rührschüssel geben, abdecken und ca. 1 Stunde ruhen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
- Nach dem Aufgehen den Teig wieder auf die Arbeitsfläche stürzen, leicht durchkneten und in 10-12 Stücke teilen. Jedes Teilstück mit den Händen zu einer Kugel formen. Die Teigkugeln mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen. Mit einem Geschirrtuch abdecken und nochmal 30 Minuten gehen lassen.
- Den Backofen auf 170°C Heißluft vorheizen.
Während der Germteig ruht könnt ihr die Vanillecreme machen
- 2 EL der Milch mit der Speisestärke und dem Eidotter verquirlen.
- Die restliche Milch mit Schlagobers, Zucker und Vanille bei mittlerer Temperatur langsam zum Köcheln bringen.
- Die Eimischung unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen langsam in dünnem Strahl in die warme Milch einlaufen lassen. Solange unter Rühren bei niedriger Hitze weiterköcheln, bis die Creme eindickt.
- Die Creme in eine kalte Schüssel umfüllen, zudecken und abkühlen lassen.
Jetzt geht’s ans Füllen & Backen
- Mit dem Daumen ein Loch in jede Teigkugel drücken und dieses dann mit je 2 TL Vanillecreme füllen. Mit verquirltem Ei bestreichen (die Mitte mit der Creme dabei aussparen).
- Die Vanillebällchen 12-14 Minuten hell goldgelb backen und dann abkühlen lassen.
Zum Schluss rühren wir noch die Kokosglasur zusammen
- Staubzucker mit Kokosmilch zu einer klümpchenfreien Glasur verrühren.
- Die Vanillebällchen mit der Glasur bestreichen und mit Kokosraspel bestreuen.
In Kooperation mit dem Knesebeck Verlag. Danke für die freie Zusendung dieses Rezensionsexemplars.
PS: Weitere leckere Rezepte findet ihr in meinem neuen Buch ;-)
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